* 1972 * |
Beim Relegationsschießen zum Aufstieg in die Luftgewehr-Bezirksliga erlebten die Leutesheimer ein Wechselbad der Gefühle. Letztendlich erzielte die Verbandsligareserve den Wiederaufstieg um knappe 14 Ringe.
Kehl-Leutesheim: (mk) Das Turnier auf der
Schießsportanlage in Lauf, zudem sich 13 Mannschaften qualifiziert
hatten, stand in diesem Jahr unter enorm hohem Niveau. Zudem gab es nur
zwei frei Plätze in der Bezirksliga zu vergeben. Die Luft, um sich
auf einen dieser zwei Qualifikationsplätze zu schießen, wurde
für die 11 gestarteten Mannschaften sehr dünn (der SV Forbach
und SV Weisenbach sind nicht angetreten). Von jedem Verein mussten fünf
Schützen zwei Serien im Verlauf des Wettkampfes absolvieren, die am
Ende zusammen addiert wurden.
Der SSV Leutesheim hat seine Stammmannschaft
bestehend aus dem Franzosen Pierre-Jean Milliere, Nathalie Zier, Thomas
Schneider und Frank Schröder durch Mario Nock verstärkt, der
zuletzt etliche Jahre pausierte und erst kürzlich bei der Kreismeisterschaft
sein Comeback feierte. Teamchef Mario Kenngott drückte für ihn
die Ersatzbank.
Gleich im ersten Durchgang wurde die nervliche
Belastung, wie schon in den Jahren zuvor, fast wieder zum Verhängnis
für die zum Teil noch recht jungen und unerfahrenen Leutesheimer Schützen.
Nur durch die Verstärkung von Mario Nock, der hervorragende 385 Ringe
erzielte, konnte ein akzeptables Ergebnis von 1873 Ringe erreicht werden.
Die anderen Leutesheimer blieben zum Entsetzen der mitgereisten Fans teilweise
weit unter ihren Möglichkeiten. Nathalie Zier bekam zudem noch ein
Zeitproblem. Nur durch Druck von Trainer Uwe Hummel schaffte sie es dann
noch alle 40 Schuß innerhalb der vorgeschriebenen Zeit in letzter
Sekunde im Ziel zu landen. Nachdem alle 11 gestarteten Mannschaften ihren
ersten Durchgang beendet hatten lag der SSV Leutesheim mit diesem Ergebnis
dennoch überraschend auf Platz zwei hinter Eisental, also auf einem
Aufstiegsplatz. Der Bezirksligaabsteiger SV Balg und der SV Sandweier saßen
den Ortenauer jedoch mit nur vier Ringe Rückstand im Nacken.
Dies ließ auf einen spannenden zweiten
Durchgang blicken, in dem die Leutesheimer noch mal volle Leistung bringen
mußten. Der SV Eisental schien mit 1899 Ringe, bedingt durch die
eingesetzte Bundesligaschützin Medea Mlynczak, die 396 Ringe erzielte,
an diesem Tage unbezwingbar. Doch im zweiten Durchgang, ohne diese Schützin,
erzielte der SV Eisental dann nur noch 1864 Ringe und die Leutesheimer
kamen zudem besser in Schuß und erzielten hervorragende 1882 Ringe.
Acht Ringe Rückstand fehlten letztendlich um am Spitzenreiter Eisental
vorbeizuziehen. Somit mußten die Leutesheimer abwarten und zittern,
was die Verfolger machen. Sandweier konnte sich nicht verbessern und war
somit aus dem Rennen. Im letzten Durchgang des Tages ging dann noch mal
der Bezirksligaabsteiger Balg an den Start. Diese bewiesen prompt auch
ihr Bezirksliganiveau und landeten einen guten Schuß nach dem anderen
im Ziel. Zur Mitte des Wettkampfes ergab die Hochrechnung, daß es
äußerst knapp wird und es schien, als ob Balg an Leutesheim
vorbeiziehen und vom Aufstiegsplatz verdrängen könnte. Als dann
noch Sarah Frühe ihre Serie mit hervorragenden 390 Ringe beendete
glaubte man in den Leutesheimer Reihen kaum nach an eine Wende. Doch die
vier anderen Balger Schützen zeigten plötzlich unerwartet Nerven,
brachen völlig ein und vergaben mit 1872 Ringe den fast schon sicheren
Aufstiegsplatz.
Mit 14 Ringe Vorsprung konnte der SSV Leutesheim
II somit den zweiten Tabellenplatz halten und den Wiederaufstieg nach drei
Jahre Abstinenz und im dritten Anlauf erzielen.
Unglücklicher Dritter wurde Balg, gefolgt
von Sandweier, Muggensturm II, Durbach, Ettenheim, Neusatz II, Dundenheim
II, Hornberg II und Schiltach.
Der SSV Leutesheim ist damit in der kommenden
Saison mit je einer Mannschaft in der Verbands-, Bezirks- und Kreisoberliga
perfekt vertreten.