* 1972 * |
Leutesheimer Schützen blicken auf ein erfolgreiches Sportjahr zurück
Zur Jahreshauptversammlung konnten die Mitglieder des Sportschützenverein Leutesheim auf zahlreiche Höhepunkte zurückblicken. Ortsvorsteher stellte fest, daß der Schießsport keinen angemessenen Stellenwert erfährt.
Nathalie Zier, Sabine Lepold (fehlt auf dem
Bild), Stephan Roß und Uwe Hummel (von links) wurden mit dem „Meisterschützenabzeichen
des Deutschen Schützenbundes“ ausgezeichnet
Kehl-Leutesheim: (mk) In seinem Rechenschaftsbericht
konnte der Vorsitzende Uwe Hummel zahlreiche Aktivitäten erwähnen.
Er resümierte das zurückliegende Jahr, welches nicht nur von
sportlichen Erfolge, sonder auch von einem Einbruch und Vandalismus geprägt
war. Zur künftigen Vorsorge soll eine Alarmanlage installiert werden
und der Parkplatz mittels Bewegungsmelder ausgeleuchtet werden. Künftig
wird auch kein Bargeld mehr im Schützenhaus bleiben. Hummel berichtete
weiter von einigen Teilnahmen an Sportausschuß-Sitzungen und von
der Sportwart-Sitzung des Schützenkreises zur Festlegung der künftigen
Rundenwettkampfordnung. Beim Rückblick der Schützenwoche lobte
er besonders die sehr gut besuchte Samstagabendveranstaltung und den ebenfalls
guten Wirtschaftsbesuch während der gesamten Woche. Das Bogenschnupperschießen
kam sehr gut an. Hierbei dankte er dem Team um Hans Bartelme für dessen
Einsatz.
Der Weg zum Schützenhaus und dorfeigenen
Grillplatz soll eine Straßenbeleuchtung bekommen. Hierbei machte
Hummel deutlich, daß nicht der Schützenverein eine Beleuchtung
bekommt, wie es teilweise in der Bevölkerung und im Ortschaftsrat
dargestellt wird, sondern in erster Linie ein öffentlicher Weg zu
einem öffentlichen Grundstück, nämlich dem Grillplatz, künftig
ausgeleuchtet werden soll. Initiator ist die Stadt Kehl und das Aktive
Dorf Leutesheim, dennoch wird der Schützenverein ehrenamtliche Helfer
bei der Ausführung der Arbeiten stellen. Im selben Zuge wird der Stromanschluß
des Schützenhauses geändert. Die Freileitung wird durch eine
Erdleitung ersetzt.
Weiter berichtete Hummel vom derzeitigen Stand
in Sachen >Gleichstellung< der Schützenvereine in der „Richtlinie
zur Förderung der Vereinen“ der Stadt Kehl im Vergleich anderer Vereinsinstitutionen.
Er bedankte sich bei Vorstandsmitglied Dieter Keck und Ortsvorsteher Ernst
Kleinmann für ihren Einsatz, sowie bei der Ortsverwaltung für
die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
Die Vermietungen des Vereinsheims sind neben
der Schützenwoche die größte Einnahmequelle für den
Verein. Im zurückliegenden Jahr wurde das Schützenhaus 25mal
für Veranstaltungen vermietet und 8mal die sanitären Anlagen
in Zusammenhang mit dem dorfeigenen Grillplatz. Auch das Rockkonzert der
Gruppe Tinitus war eine erfolgreiche Veranstaltung.
Der Vorsitzende ehrte Ernst Roß für seine 30 jährige aktive
Mitgliedschaft.
Schriftführer Mario Kenngott gab einen chronologischen
Rückblick des zurückliegenden Geschäftsjahres, mit dessen
Veranstaltungen, Arbeitseinsätze und ging dabei auch auf Behandlungspunkte
der Vorstandsitzungen ein. Er bedankte sich bei den tatkräftigen Mitgliedern,
die im zurückliegenden Jahr pflichtbewusst den Wirtschaftsdienst ausführten.
>> erfolgreiches Sportjahr <<
Überwiegend Positives hatte Sportwart Stephan
Roß zu berichten. Auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene wurden zahlreiche
Meistertitel erzielt, insbesondere mit der Armbrust, dem Luft- und Kleinkalibergewehr.
Sabine Lepold hatte sich mit dem KK-Gewehr und der Armbrust für die
Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Mit der Armbrust erreichte sie den
hervorragenden sechsten Platz, damit war wieder einmal ein Leutesheimer
Schütze unter den Top Ten bei einer Deutschen Meisterschaft, so Roß.
Eines der Highlights im zurückliegenden
Sportjahr war die Teilnahme von Uwe Hummel beim Sichtungsschießen
zum Nationalkader mit der Armbrust. „Das kleine Dorf Leutesheim machte
wieder mal auf sich Aufmerksam“ lobte der Sportwart. Der Vorsitzende verpasste
hierbei den Sprung in den Nationalkader nur äußerst knapp um
lediglich neun Ringe und belegte letztendlich den hervorragenden 11 Platz.
Der Kreispokal wurde gewonnen und beim Bezirkspokal
wurde das Team von Leutesheim im Finale nur ganz knapp von Hornberg geschlagen.
Zum ersten mal in der Geschichte des Kehler Stadtpokal konnte dieser nicht
vom SSVL gewonnen werden, ausgerechnet Auenheim musste man den Vortritt
lassen.
Die Vereinsmeisterschaften wurden mit Ergebnissen
von 397, 394 und 390 Ringe der Podiumsplätze auf sehr hohem Niveau
geschossen. Bei den KK-Rundenwettkämpfe gewann der SSV Leutesheim
souverän die Kreisliga und ist nach einem Jahr Abstinenz wieder direkte
in die Bezirksliga, die >KK-Oberliga< aufgestiegen. Bei den Rundenwettkämpfen
mit dem Luftgewehr konnte die erste Mannschaft den Klassenerhalt in der
Verbandsliga erzielen, die zweite Mannschaft wurde souverän Kreisoberligameister.
Beim Relegationsschießen wurde der Aufstieg in die Bezirksliga jedoch
wieder mal knapp verpasst. Die dritte Mannschaft wurde Kreisligameister
und steigt direkt in die Kreisoberliga auf. Somit ist Leutesheim
in der kommenden Saison mit zwei Mannschaften in der Kreisoberliga vertreten.
Mit dem >>Meisterschützenabzeichen des
Deutschen Schützenbundes<< wurden Nathalie Zier, Sabine
Lepold, Stephan Roß und Uwe Hummel ausgezeichnet. Diese Schützen
hatten die überaus schwierigen Bedingungen des DSB für dieses
Abzeichen im Sportjahr 2006 erfüllt.
Auch auf eine gute Jugendarbeit wird beim SSVL
sehr großen Wert gelegt. Jugendtrainer Uwe Hummel gab einen detaillierten
Bericht über die erfolgreiche Teilnahme an Meisterschaften und Rundenwettkämpfen.
Hervorgehoben hat er die hervorragenden Ergebnisse und die Leistungssteigerung
der Jugendlichen. Selbst bei den Rundenwettkämpfe der Erwachsenen
haben sich diese tapfer geschlagen und den Aufstieg der dritten Mannschaft
in die Kreisoberliga ermöglicht. Beim Euro Callenge in Straßburg
konnten Julia Flach, Nathalie Zier und Sven Flegler auch internationale
Erfahrung sammeln. Hummel dankte Sascha Buro, der ihm bei der Betreuung
und bei Fahrten zu Wettkämpfen hilfreich zur Seite steht.
Kassenwart Manfred Hummel gab einen ausführlichen
Einblick in den Kassenstand. Aufgrund der positiven Bilanz der Schützenwoche,
der Vermietungen, sowie dem Rockkonzert konnte ein solider Gewinn erwirtschaftet
werden. Dieser wurde jedoch durch den Einbruch, bei dem nicht nur erhebliches
Bargeld entwendet wurde, sondern auch Neuanschaffungen getätigt und
Reparaturen notwendig waren, etwas geschmälert. Die positive Bilanz
lässt den Verein positiv in die Zukunft blicken. Kassenwart und die
gesamte Vorstandschaft wurden einstimmig entlastet.
>> keinen angemessenen Stellenwert für
den Schießsport <<
Ortsvorsteher Ernst Kleinmann zeigte sich überrascht,
„was in diesem kleinen Verein alles geht“. Der Rathauschef lobte die Erfolge
und Leistungen der Schützen, welche enorme Dimensionen angenommen
haben. Dabei musste auch er feststellen, dass der Schießsport keinen
angemessenen Stellenwert besitzt. Er ist ebenfalls der Meinung, dass die
Jugendarbeit, welche auch im Schießsport sehr groß geschrieben
wird und Investitionen mit sich führt, besser bezuschusst werden muß.
Der Verein sei nach wie vor ein exzellentes Aushängeschild für
unser Dorf, so Kleinmann. Insbesondere erfreute er sich, dass der Schützenverein
es schafft so viele auswärtige Schützen zu integrieren, die mit
Freude am Leutesheimer Vereinsleben teilnehmen, speziell auch Schützen
aus dem Ausland, wie Frankreich fühlen sich in Leutesheim sehr wohl.